Resilienz im Tourismus
Das Projekt unterstützt Tourismus-Destinationen dabei, ihre Resilienz gegenüber möglichen Gefahren und veränderten Rahmenbedingungen systematisch zu erhöhen. Das unter der Leitung des DKKV von der GIZ finanzierte Projekt lief von Juni 2021 bis Oktober 2022.
© Jag_cz | adobe.stock
Resilienz im Tourismus
Tourismus ist in vielen Ländern des Globalen Südens eine bedeutende Einkommensquelle für die Bevölkerung und ein wichtiger Devisenbringer der Wirtschaft. Allerdings sind viele Tourismusdestinationen mit komplexen und zusammenhängenden Risiken wie dem Klimawandel, weltweiten Pandemien, dem Rückgang der biologischen Vielfalt und stetig steigenden Herausforderungen in ihren Ökosystemen konfrontiert. Um zunehmenden Unsicherheiten und immer häufiger auftretenden Krisenereignissen auch in Tourismusdestinationen zu begegnen, hat sich Resilienz zu einem Schlüsselkonzept im Umgang mit diesen Herausforderungen entwickelt. Gerade die COVID-19 Pandemie und die damit verbundenen Probleme für den Tourismus – bietet einen Ansatzpunkt zur Implementierung langfristig ausgelegter Konzepte, um einen resilienten Umgang mit zukünftigen Risiken und Krisen zu fördern.
Destinationsresilienz setzt sich aus der Handlungsfähigkeit der einzelnen Akteur:innen einer Destination zusammen, auf akute Krisenereignisse reagieren zu können aber auch langfristige Anpassungs- und Transformationsstrategien anzustoßen. Diese proaktiven Strategien berücksichtigen dabei nicht nur Aspekte der Katastrophenvorsorge, sondern auch Aspekte der nachhaltigen Entwicklung. Somit ist Destinationsresilienz einerseits auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt und andererseits ein vielschichtiges Konstrukt, welches u.a. soziale, ökonomische, institutionelle und ökologische Dimensionen beinhaltet.
An dieser Stelle setzte das Projekt „Destinationsresilienz – Qualitätsinfrastruktur für resilienten Tourismus“ an. Ziel des Projektes bestand in der Entwicklung und Anwendung eines holistischen Resilienzkonzepts auf Destinationsebene, welches sowohl Aspekte der Nachhaltigkeit als auch der Katastrophenvorsorge beinhaltet. Touristische Destinationen bestehen aus verschiedenen Akteursgruppen und Komponenten (z.B. Hotel- und Gastgewerbe, Transportsektor oder Freizeitwirtschaft etc.) und sind mit unterschiedlichen Risiken konfrontiert – sei es nun die aktuelle Pandemie, die globale Klimakrise oder akute Gefahrenereignisse wie Terrorismus und Naturgefahren. Anhand drei Pilotdestinationen, Namibia (Erongo Region), Sri Lanka (Ella) und der Dominikanischen Republik (Samaná) wurden Handlungsoptionen und Trainingsmodule zusammengestellt, die speziell auf den lokalen Gegebenheiten dieser drei Destinationen basieren.
Durch das Projekt konnten einerseits das Bewusstsein und die Bedeutung von Risiko und Resilienz in der Tourismusbranche gestärkt und andererseits konkrete Maßnahmen zur Resilienzsteigerung und risikoinformierten Entwicklung in den drei Zielgebieten erfolgreich umgesetzt werden. Neben dem Mehrwert für die lokalen Akteur:innen in den Destinationen konnte so auch ein Beitrag zur Steigerung der Sicherheit von Urlauber:innen geleistet werden.
Das Projekt ist Teil des Corona-Tourismus-Paketes der deutschen Bundesregierung und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Das DKKV führte das Projekt in Zusammenarbeit mit Futouris, der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Reisebranche, durch.
Projektdauer
Juni 2021 bis Oktober 2022
Zuwendungsgeber
Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ)
Projektpartner
Futouris e.V.
Regelmäßige Updates zu den Projektaktivitäten können Sie im Projektblog verfolgen.
Erreichte Ziele:
- Erarbeitung eines holistischen Konzeptes zu Resilienz von touristischen Destinationen und fünf methodischen Schritten zur Identifizierung von resilienzfördernden Strategien (Destination Resilience Analysis Guideline)
- Anwendung der Methodik in den Pilotdestinationen
- Zusammenstellung von Handlungsoptionen zum praktischen Umgang mit Risiken für touristische Destinationen
- Durchführung von Workshops und Trainingsmaßnahmen in den Pilotdestinationen
- Erstellung eines online Knowledge Corners
- Erstellung von spezifischen Resilienzleitfäden für Destinationen in der Dominikanischen Republik (Manual Samaná), Namibia (Manual Erongo) und Sri Lanka (Manual Ella)
- Überprüfung von Möglichkeiten zur Zertifizierung von Destinationen hinsichtlich ihrer Resilienz durch die Erstellung eines Gutachtes und die Organisation eines Fachworkshops mit globalen Zertifizierungsunternehmen
- Informationsvermittlung gegenüber der Tourismusbranche und Konsument:innen auf diversen Veranstaltungen
- Gestaltung der im Projekt entstanden Inhalte in Form von lokalen Resilienzleitfäden, einer holistischen Resilienz Guideline, Flyern und Broschüren in Deutsch, Englisch und Spanisch (herunterladbar siehe unten)
Aktuelle Informationen
Projektabschluss
Das Projekt Destinationsresilienz, Qualitätsinfrastruktur für resilienten Tourismus wurde nach erfolgreichem Abschluss von unterschiedlichsten Aktivitäten zur Resilienzsteigerung in touristischen Destinationen im Oktober 2022 beendet. In der letzten Projektphase...
Brand und First Aid
Im September 2022 fanden Trainings zu Erste-Hilfe-Maßnahmen und Brandbekämpfung in Sri Lanka, Ella statt. Die Trainings adressierten verschiedene Akteur:innen des Tourismus und wurden mit großem Interesse wahrgenommen. Insgesamt nahmen 88 Teilnehmer:innen an den...
Fachworkshop zur Zertifizierung von Resilienz
Inhaltlich befindet sich das Projekt in der finalen Phase. So fand beispielsweise am 27.09.2022 ein Fachworkshop zur Überprüfung von Möglichkeiten zur Zertifizierung von Destinationen hinsichtlich ihrer Resilienz statt. Dazu wurde vorab ein Gutachten zum aktuellen...