Vom reinen Katastrophenmanagement hin zu einem integrierten, gesamtgesellschaftlichen Resilienzmanagement: Angesichts zunehmend komplexer Bedrohungslagen – von den Auswirkungen der Klimakrise über die Abhängigkeit von Kritischen Infrastrukturen bis hin zu hybriden Gefahren – wächst der Bedarf an einer strategischen Neuausrichtung. Deutschland steht vor der Herausforderung, den Bevölkerungsschutz zukunftsfähig zu gestalten.
Um diesen Wandel aktiv mitzugestalten und die notwendigen Grundlagen zu schaffen, lud das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) am 31. Oktober 2025 Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern, Kommunen, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nach Bonn ein. Ziel des Workshops war es, die vorhandene Expertise sektorübergreifend zu bündeln und gemeinsam erste konzeptionelle Eckpunkte für ein potenzielles „Nationales Resilienzzentrum“ zu erarbeiten.
Die nun vorliegende Dokumentation fasst die Diskussionen und Ergebnisse dieses intensiven Austauschs zusammen und steht ab sofort der Fachöffentlichkeit zur Verfügung.
Zentrale Erkenntnisse: Unabhängigkeit und Vernetzung Die Dokumentation zeigt einen breiten Konsens innerhalb der Fachcommunity: Ein solches Zentrum sollte als unabhängiger, wissenschaftlich fundierter und strategischer Akteur agieren. Anstatt operativ in das Krisengeschehen einzugreifen, liegt der Fokus auf der neutralen Evaluierung des gesamten Risiko- und Krisenmanagementzyklus sowie der gesamtgesellschaftlichen Beratung.
Zu den in der Dokumentation festgehaltenen Kernaufgaben gehören:
- Monitoring und Lagebild: Die Definition von Resilienzindikatoren und das Erkennen von Fähigkeitslücken zur Unterstützung politischer Entscheidungen.
- Foresight und Transfer: Das frühzeitige Erkennen von Trends und die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen („Policy Briefs“) für die Praxis.
- Kompetenzbildung: Die Stärkung der Risiko- und Komplexitätskompetenz bei Entscheidungsträgern sowie in der breiten Bevölkerung.
Bonn als Hub für Resilienz Die Teilnehmenden identifizierten die Region Bonn aufgrund der hohen Dichte relevanter Organisationen als sinnvollen Standort, betonten jedoch die Notwendigkeit dezentraler Hubs, um auch die lokale Ebene effektiv einzubinden.
Ausblick Die veröffentlichten Ergebnisse markieren einen wichtigen ersten Schritt, stellen jedoch noch kein fertiges Konzept dar. Vielmehr bilden sie die Basis für einen weiterführenden Prozess, den das DKKV in den kommenden Monaten durch Interviews und Folgeworkshops begleiten wird, um die Resilienz in Deutschland nachhaltig zu stärken.
Hier geht`s zur Dokumentation.
(Bildquelle: DKKV)

