Durch welche politischen Maßnahmen können die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2030 um 65% (gegenüber 1990) gesenkt werden? 2021 wurde das im Klimaschutzgesetz als Ziel vorgeschrieben. Beantwortet wird die Frage vom Umweltbundesamt auf den neu veröffentlichten 500 Seiten “Klimaschutzinstrumente-Szenario 2030”. In einem Vergleichs-szenario wurde berechnet, dass die Klimaschutzmaßnahmen, die bis Mitte 2020 beschlossen wurden, voraussichtlich eine Minderung von 49,3% ermöglichen würden.

Die Maßnahmen werden differenziert nach Sektoren betrachtet und daraus das Szenario errechnet. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:

  • Energiewirtschaft -> keine Kohlekraftwerke bis 2030, Zubau von Wind- und Solaranlagen
  • Industrie -> Einsparungen in der Wärmeerzeugung, der Industriekraftwerke und der Eisen- und Stahlproduktion
  • Gebäude -> Gebäudesanierung, Verbot fossiler Heizkessel und Umstieg auf Wärmepumpen und Fernwärme
  • Verkehr -> Elektrifizierung, Anpassung der Besteuerung an Treibhausgasemissionen, Ausbau von Alternativen
  • Landwirtschaft -> Verschärfung der Düngeverordnung, Stärkung des Öko-Landbaus
  • Abfallwirtschaft und Sonstiges -> Ausweitung der Deponiebelüftung, Optimierung der Gasfassung
  • Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft -> Moorbodenschutz, Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Flächen durch Agroforstsysteme

Die größten Differenzen zwischen dem aktuellen Szenario und einem, in dem die Klimaschutzziele erreicht werden, finden sich in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie und Verkehr.

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