Vergangene Starkregenereignisse und Katastrophen haben gezeigt, dass unter anderem auch die Warnsysteme an neue Herausforderungen und Bedarfe angepasst werden müssen. Aus genau diesem Grund widmete sich die erste DKKV-Werkstatt dem Thema „Die Entwicklung des neuen Warnsystems des Deutschen Wetterdienstes: Bedarfe der operativen Praxis und aktueller Stand der Entwicklung“, die am 18. April 2023 in der Zentrale des DWD in Offenbach stattfand.

Mehr als 30 Teilnehmende aus der Praxis und Forschung, darunter z.B. Feuerwehr, THW, Rettungsdienst, aber auch Forschungseinrichtungen, wie CEDIM und Universitäten, tauschten sich dabei zu dem neuen Warnsystem RainBoW des DWD sowie zu weiteren Bedarfen der Praxis aus. Ziel des Workshops war es insbesondere die Bedarfe und Anforderungen der Praxispartner in Bezug auf die Warnsysteme des DWD abzufragen, sodass diese in der Entwicklung des neuen Warnsystems berücksichtigt werden können. Der DWD entwickelt seine Produktpalette fortlaufend weiter. Mit dem Programm RainBoW (Risikobasierte, anwendungsorientierte, individualisierbare Bereitstellung optimierter Warninformationen) soll das Warnsystem reformiert werden und mit Impact Informationen erweitert werden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Benni Thiebes, DKKV, und Andreas Lambrecht, DWD, stellte Kathrin Feige, DWD, das neue Programm RainBoW vor. Im Anschluss gab Ronja Winkhardt-Enz vom DKKV einen kurzen Impuls zu den Bedarfen der Praxis, die in einer vorab erfolgten Umfrage abgefragt wurden, und eröffnete im Anschluss den Raum für die Praxispartner, die Ihre bisherigen Erfahrungen und weitere Bedarfe teilten.

In vier interaktiven Wordcafés wurde im Anschluss in Kleingruppen zu ausgewählten Themen diskutiert. An Tisch 1 stand der Austausch von Datensätzen im Vordergrund. Mit mitgebrachten Datensätzen der BOS Vertreter:innen, Daten des DWD und Crowdsourcing Daten wurde über mögliche Kombinationen diskutiert. An Tisch 2 ging es um die verschiedenen Erkenntnisse aus der Praxis. Dazu zählte, welche Erfahrungen bisher gemacht wurden und welche Warnmedien des DWD genutzt werden, welche Vorwarnzeiten notwendig sind und wie mit den Wahrscheinlichkeiten, die Wetterwarnungen zugrunde liegen, umgegangen wird und werden kann. An Tisch 3 wurden verschiedene Ideen zum Produktdesign und zu Impactprodukten gesammelt. Und zuletzt wurden an Tisch 4 verschiedene Schulungsbedarfe, deren erforderlicher Umfang und geforderte Inhalte diskutiert.

Am Nachmittag gaben Martin Göber vom DWD und Nico Becker der FU Berlin in einem Impulsvortrag zum Thema Kommunikation – Einblicke in das Projekt WEXICON des Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung und in die Akquise von Testnutzern für impact-orientierte Informationen.

Der Tag zeigte, wie wichtig es ist die verschiedenen Akteure an einen Tisch zu bringen und sich offen auszutauschen. In der ersten DKKV-Werkstatt konnten bereits die verschiedenen Anforderungen, die in der Praxis von Bedeutung sind, gesammelt und diskutiert werden. Die DKKV-Werkstatt-Reihe soll nun fortgesetzt werden und in kommenden Werkstätten ausgewählte Aspekte vertieft behandelt werden. So möchten wir mit dem Format dazu beitragen Brücken von der Forschung hin zur Praxis zu bauen und das Thema Warnung zu optimieren.

Eine detaillierte Dokumentation wird den Teilnehmenden in Kürze zugeschickt.