Moers am Niederrhein – Haupt- und Ehrenamtliche von u.a. THW, Feuerwehr und DLRG füllen und stapeln gemeinsam Sandsäcke. Kurz nach den verheerenden Hochwasserereignissen in Süddeutschland findet dort auf dem Gelände der LINEG (Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft) am Niederrhein ein Lehrgang der „Akademie Hochwasserschutz e.V.“ statt. Das DKKV ist dieses Mal eingeladen bei der Übung zur Deichverteidigung dabei zu sein.
Mehrmals jährlich führt die Akademie Lehrgänge zum „Fachberater Hochwasser“ an verschiedenen Standorten in Deutschland durch. Der dreitägige Lehrgang beinhaltet verschiedene Inhalte, von Deichverteidigung, über rechtliche Grundlagen und Einsatzplanung zu Grundlagen zu Klima und Wetter. Neben theoretischen Lehreinheiten können die Teilnehmenden während konkreter Übungen vor Ort direkt Sandsäcke füllen und die Deichverteidigung in der Realität üben. Im Szenario meldet der Katastrophenschutzstab, dass die erwartete Hochwasserwelle circa 30 cm höher als der Deich sein wird. Deshalb führen die Teilnehmenden eine Aufkadung auf der Deichkrone durch – der Deich wird mit Sandsäcken erhöht. Der Standort der LINEG in der Nähe von Moers bietet dafür besonders realistische Bedingungen, bei denen an einem realen Deich geübt wird und sogar Quellkaden, ein punktueller Wasseraustritt aus einem Deich, simuliert werden können. Gleichzeitig wird dabei schon während der Schulung das Miteinander der verschiedenen Organisationen und Verantwortlichen im Katastrophenschutz geübt.
Der Lehrgang richtet sich insb. an verschiedene Einsatzkräfte im Katastrophenschutz aus Hilfsorganisationen, dem THW, der Feuerwehr, der Polizei, der Bundeswehr sowie den Verantwortlichen in den Kommunen, Landkreisen und der Verwaltung. Nach dem Abschluss der Ausbildung stehen die Teilnehmenden den Stäben, wie auch den Einsatzgruppen vor Ort, als kompetente Fachberatung und Multiplikatoren zur Seite.
Neben solchen Lehrgängen und praxisnahen Ausbildungen führt die Akademie Hochwasserschutz als Trägerverein seit 2003 Fachtagungen und Informationsveranstaltungen durch. Auslöser für die Gründung war das Elbehochwasser 2002. Insgesamt hat die Akademie zum Ziel, Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur Wasserrettung einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen, den Einsatz der Hilfskräfte im Hochwasserfall zu optimieren und weitere Präventionsmöglichkeiten zu erforschen. Aktuelle Forschungsergebnisse und Informationen von Universitäten und anderen Institutionen werden dafür in der Akademie fachkundig gebündelt und für verschiedene Nutzergruppen aufbereitet.
Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Akademie!
Weitere Informationen zur Akademie Hochwasserschutz und zu den angebotenen Lehrgängen unter https://www.akademie-hochwasserschutz.de/.