Nach einem Jahr mit zahlreichen intensiven Regenereignissen und zum Teil schweren Überflutungen folgte nun ein deutlich zu trockenes Frühjahr. Im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April 2025 war es laut dem Deutschen Wetterdienst so trocken wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1931, was u. a. zu Einschränkungen in der Schifffahrt geführt hat. Wie können wir mit diesen zunehmenden Wechseln von zu viel und zu wenig Wasser umgehen? Und wie kann das überschüssige Wasser bei anhaltenden Niederschlägen in der Landschaft und im Siedlungsraum gespeichert werden, damit es in Trockenperioden verfügbar ist? Während die Nutzung von Regenwasser als Ressource in vielen trockeneren Ländern bereits etabliert ist, gewinnen Maßnahmen zur Förderung einer dezentralen Regenwasserversickerung und -nutzung mit fortschreitendem Klimawandel auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Viele Wasserspeichermaßnahmen sind nicht neu, können aber für eine effektive Anpassung an gegensätzliche Wasserextreme zielgerichtet kombiniert und angepasst werden.
Das Impulspapier stellt dafür verschiedene in WaX entwickelte Planungstools vor, die im urbanen und ländlichen Raum bei der Auswahl standortangepasster Maßnahmenkombination unterstützen. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie überschüssigem Niederschlagswasser zwischengespeichert und in Trockenperioden verfügbar gemacht werden kann. Im urbanen Raum gelingt dies etwa durch die Erweiterung von blau-grünen Infrastrukturen um zusätzliche Speicherräume. Für eine Stützung des Landschaftswasserhaushalts ist die Speicherung sehr großer Wasservolumina notwendig. Dafür bietet sich eine Speicherung im Untergrund über künstliche Grundwasseranreicherung an. Konkrete Maßnahmen in diesem Bereich sind etwa Injektionsbrunnen, deren Potenzial in WaX für die Untere Spree untersucht wurde, sowie die in WaX entwickelten „smarten multifunktionellen Wasserspeicher“. Letztere ermöglichen eine direkte Kopplung von Hochwasserschutz und Dürrevorsorge. Naturbasierter Maßnahmen, wie die Renaturierung von Gewässerläufen, stützen ebenfalls den Landschaftswasserhaushalt und fördern darüber hinaus die Artenvielfalt.
Das Impulspapier zur Wasserspeicherung nennt insgesamt fünf zentrale Erkenntnisse, die aus der Fördermaßnahme WaX hervorgehen und unterlegt diese mit anschaulichen Beispielen und Tools aus den Projekten. Diese sollen Städte, Kommunen, Behörden sowie weitere Akteure aus der Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Steckbriefsammlung bei der Planung und Umsetzung von Wasserspeichermaßnahmen unterstützen.
Das Impulspapier können Sie hier herunterladen: WaX-Veröffentlichungen – BMBF WAX (bmbf-wax.de) Ergänzt wird das Impulspapier durch eine Steckbriefsammlung mit Best-Practice-Beispielen zur Wasserspeicherung, die einen Überblick über existierende Maßnahmen gibt. Das Papier folgt auf zwei WaX-Impulspapiere zu „Starkregen und Sturzfluten“ sowie „Dürre und Niedrigwasser“, die bereits 2024 veröffentlicht wurden. https://www.uni-potsdam.de/de/medieninformationen/detail/2025-05-05-zwischen-zu-viel-und-zu-wenig-wasser-impulspapier-zur-wasserspeicherung-erschienen
Weitere Informationen zu WaX finden Sie hier.
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Das Vernetzungs- und Transfervorhaben der Fördermaßnahme WaX
Deutsches Komitee Katstrophenvorsorge (DKKV) & Universität Potsdam