Eine neue Studie des Umweltbundesamts (UBA) und der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zeigt: Der Wunsch nach nachhaltigem Reisen wächst – das tatsächliche Verhalten aber zieht kaum nach.

Laut dem aktuellen Nachfragemonitor „Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“ halten 67 Prozent der Befragten ökologische oder soziale Nachhaltigkeit beim Reisen für wichtig – so viele wie nie zuvor. Dennoch spielt Nachhaltigkeit bei der konkreten Reiseentscheidung nur in etwa fünf Prozent der Fälle eine ausschlaggebende Rolle. Besonders beim Fliegen zeigt sich ein deutlicher Widerspruch: Trotz Umweltbewusstsein ist das Flugzeug weiterhin das beliebteste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen und sorgt für einen neuen Rekordwert bei touristischen Flugleistungen.

UBA-Präsident Dirk Messner betont: „Viele Menschen wünschen sich mehr Nachhaltigkeit beim Reisen, tatsächlich aber steigt der Anteil klimaschädlicher Flugreisen weiter an. Diese Diskrepanz zwischen Haltung und Verhalten ist ein zentrales Problem.“

Als Hauptgrund sieht die Studie die unterschiedlichen Ansprüche an den Urlaub: Für die meisten Menschen stehen Erholung, Abstand vom Alltag und Freude im Vordergrund – nicht der Nachhaltigkeitsgedanke.

Die Autor:innen betonen jedoch auch das Potenzial der Reisebranche, durch gezielte Kommunikation und attraktive Angebote nachhaltige Reiseformen stärker in den Markt zu bringen. Die überwiegend positive Einstellung der Kund:innen zu umwelt- und sozialverträglichem Reisen bietet dafür gute Voraussetzungen.

Fazit: Eine nachhaltige Veränderung des Reiseverhaltens gelingt nur gemeinsam – durch das Zusammenspiel von bewussten Reisenden, innovativen Anbietern und klarer politischer Rahmensetzung.

Die Studie finden Sie hier.

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(Bildquelle: Pixabay)