Risiko-kommunikation

Risikokommunikation ist ein Begriff, der in vielfältigen Kontexten Anwendung findet. Aber welche Funktion erfüllt die Risikokommunikation im Kontext der Katastrophenvorsorge? Diese und weitere Informationen erfahren Sie auf dieser Themenseite.

Starkregen

© verändert nach Pixabay

Einleitung

Was wir über die Welt wissen, wissen wir mittels Kommunikation. Kommunikation erzeugt das Fundament, die Grundlage all unseren Handelns. Die Vermittlung von Informationen erfolgt vor diesem kommunikativ erzeugten Hintergrund: Wer nicht bereits weiß, was ein Sturm ist, kann mit der Warnung vor Böen nichts anfangen. Wer über Kommunikation spricht, muss stets beides bedenken: Den für das Verständnis einer Information erforderlichen Hintergrund und die Information, die vermittelt werden soll.

Wenn akute Gefahr droht, müssen Informationen so vermittelt werden, dass sie verstanden werden – verstehen aber heißt nicht einfach hören, sehen, lesen, wiedergeben, sondern Informationen vor dem eigenen Erfahrungshintergrund interpretieren und daraus die in der Situation “richtigen” Schlüsse ziehen. Interpretieren heißt: Informationen in den bereits kommunikativ erzeugten Hintergrund einordnen. Wenn akute Gefahr droht, dann fehlt die Zeit, den Interpretationsrahmen zu schaffen, den es braucht, um die Information zu interpretieren. Dies muss also im Vorfeld erfolgen: Mittels Risikokommunikation.

Diese Themenseite gibt einen Einblick in die wesentlichen Aspekte der Risikokommunikation im Kontext der Katastrophenvorsorge.

Was ist Risikokommunikation?

Unter dem Begriff Risikokommunikation werden in der Katastrophenvorsorge sämtliche kommunikativen Aktivitäten verstanden, die im Vorfeld einer möglichen Krise oder Katastrophen ablaufen (BBK, 2022). Sie ist ein zentrales Element des Managements von Risiken und ihrer Kontrolle und befasst sich z.B. mit Eintrittswahrscheinlichkeiten sowie dem potenziellen Schadensausmaß von Risiken (Renner & Gamp, 2014). Der Schwerpunkt der Risikokommunikation liegt auf dem „Austausch von Informationen und Meinungen über Risikovermeidung, -minimierung und -akzeptanz“ (BBK, 2022, S. 17).

Abb. 1: Einordnung der Risiko- und Krisenkommunikation in das Katastrophenrisikomanagement Eigene Darstellung nach Renner & Gamp, 2014.

 

Während die Kommunikation in Katastrophen oder Krisen kurzfristig ist – Zeit ist hier stets zu knapp – und daher nur begrenzt Hintergrundinformationen zulässt, schafft Risikokommunikation den Verständnishintergrund (Voss & Lorenz, 2016). „Sie erklärt und hat auch die Zeit, Widersprüche und Unwägbarkeiten zu illustrieren und innerhalb der Gesellschaft zur Diskussion zu stellen“ (Dickmann, 2014, S. 94). Risikokommunikation schafft damit die Bedingung für gelingende Krisenkommunikation. Zugleich sollte aus Erfahrungen bewältigter Lagen gelernt und darüber die Risikokommunikation kontinuierlich verbessert werden. Da Gesellschaft sich aber ohnehin stets verändert, ist auch die Risikokommunikation niemals statisch. Deshalb kann eine sachliche Anleitung für gute Risikokommunikation im Kontext der jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen auch nicht angemessen aus einem Lehrbuch hervorgehen. Stattdessen ist Risikokommunikation viel mehr als ein sehr anspruchsvoller Prozess zu begreifen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) spricht von einer integrativen Kommunikationsstrategie, die dazu beitragen soll, dass die Risiko- und Krisenkommunikation nach jedem Ereignis besser funktioniert als zuvor (BBK, 2022, S.29f).

Risiko- und Krisenkommunikation sind eng miteinander verflochten (vgl. Abb. 1) und müssen deshalb im Zusammenhang betrachtet werden. Aber auch wenn sich beide im Hinblick auf verschiedene Kennzeichen, Reaktion und Ziele unterscheiden, dürfen sie nicht, wie häufig in Grafiken dargestellt, als natürlicher Kreislauf durch den Eintritt eines Katastrophenereignisses voneinander abgegrenzt werden. Dies würde die Tatsache unberücksichtigt lassen, dass Risiko- und Krisenkommunikation häufig auch parallel stattfinden und ist folglich irreführend. Vielmehr trägt somit das Zusammenspiel aus vernetzter Risiko- und Krisenkommunikation dazu bei, dass die gesamtgesellschaftliche Reslienz durch einen fortlaufenden Lernprozess (symbolisiert durch den Ausbruch aus der Kreisform) gestärkt wird.

Rechtliche Grundlagen

Von zentraler Bedeutung für die Rechtsgrundlage der Risikokommunikation in Deutschland ist das Gesetz über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes (ZSKG). Das ZSKG klärt über die gesetzliche Verpflichtung des Bundes auf, dass die Bevölkerung über Risiken, Schutz- sowie Versorgungsmaßnahmen informiert werden muss. Zudem legt es fest, dass die Verantwortung von Staat, Kommunen und der Bevölkerung gegenüber dem Selbstschutz im Rahmen der Risikokommunikation subsidiär geordnet sind. Die nachfolgende Abbildung zeigt, welchen Akteuren welche Verantwortlichkeiten zugeordnet werden (BBK, 2022, S. 11ff).

Abb. 2: Verantwortlichkeiten innerhalb der Risikokommunikation auf rechtlicher Basis; Eigene Darstellung nach BGBI, 2020.

Einordnung in das Verständnis von Risikokommunikation

Auf gesetzlicher Ebene sind somit Staat und öffentliche Verwaltung dazu verpflichtet, Informationen an die Bevölkerung bereitzustellen (BBK, 2022, S. 11). Der Staat sollte aber nicht lediglich informieren, vielmehr ist er auch auf Informationen durch die Bevölkerung angewiesen. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Wissen und Informationen linear von staatlichen Akteuren an Informationsempfänger laufen müssen, hat mit der Realität heutiger Kommunikationskomplexitäten nichts mehr zu tun. Realistischer ist die Vorstellung, dass verschiedenste Kommunikationswege und Formate sowie eine Vielzahl von Stimmen die Wahrnehmung eines Risikos beeinflussen. Gute Risikokommunikation sollte darauf abzielen, dieses komplexe Kommunikationsgeschehen in eine konstruktive, risikenminimierende Richtung zu lenken.

Die Rolle der Risikokommunikation

Die Risikokommunikation beschreibt also den Austausch sowie die Diskussion relevanter Informationen zur Risikovermeidung, -minimierung und -akzeptanz (BBK, 2022, S. 17). Die Bereitschaft von Wissenschaft, Praxis, Staat und Zivilgesellschaft, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen, ist entscheidend für die Entwicklung einer Risikokultur. Risiken lassen sich heute weniger denn je rein technisch-mathematisch bestimmen, vielmehr entstehen sie aus dem Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Dynamiken und sie werden von den Akteuren unterschiedlich bewertet. Deshalb ist Risikokommunikation als ein vieldimensionaler Prozess zu begreifen, in den alle von den Risiken potentiell Betroffenen eingebunden sein sollte, was vielfältige Herausforderungen mit sich bringt.

Eine kommunikativ erzeugte Risikokultur stellt den Wahrnehmungsrahmen, vor dessen Hintergrund Risiken identifiziert und bewertet werden. Die Tatsache, dass Kommunikation diesen Wahrnehmungsrahmen schafft, ist dabei nicht rein sprachlich zu verstehen. Auch sämtliche Ereignisse werden kommunikativ wahrgenommen. Man beobachtet nicht bloß, sondern interpretiert vor dem Hintergrund des kommunikativ erworbenen Wissensvorwartes und man diskutiert das Geschehen mit anderen. Risikowahrnehmung ist somit stets auch durch eigene Erfahrungen oder Beobachtungen und auch aus diesem Grunde stark von Ereignissen in der jüngeren Vergangenheit sowie von der Form der jeweils medialen Berichterstattung geprägt. Der gegenwärtige Zustand der Risikowahrnehmung in Wissenschaft, Praxis, Staat und Zivilgesellschaft ist somit auch das Resultat vorangegangener kommunikativer Prozess, die von den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) maßgeblich geprägt werden. Wenngleich an diesem Prozess letztlich alle gesellschaftlichen Akteure aktiv beteiligt sein sollten, liegt die übergeordnete Verantwortung bei den BOS.

Risikowahrnehmung ist zugleich Grundlage und Ziel der Risikokommunikation. Der gegenwärtige Zustand der Risikowahrnehmung in Wissenschaft, Praxis, Staat und Zivilgesellschaft offenbart, wie aktiv der Austausch von Risikoinformationen ist und verrät, an welcher Stelle kommunale oder staatliche Förderungen notwendig sind, um diesen Diskurs anzuregen. Gleichzeitig zielen diese Maßnahmen darauf ab, die Risikowahrnehmung künftig zu stärken. Denn die Risikowahrnehmung entscheidet maßgeblich darüber, ob eine Gesellschaft resilient gegenüber verschiedensten Gefahren ist und wie ausgeprägt ihr Bewusstsein und ihre Bereitschaft zur Risikoadaption sind (BBK, 2022, S. 18ff).

Praktische Ansätze zur Risikokommunikation

Was unter dem Begriff Risikokommunikation nach aktuellem Diskussionstand verstanden wird, wurde oben ausführlich dargestellt. Im Folgenden soll der Blick nun auf die Praxis der Risikokommunikation gerichtet werden.

Im Rahmen der Publikation „Risikokommunikation – Ein Handbuch für die Praxis (2022)“ gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wesentliche Grundsätze für die Risikokommunikation zur praktischen Umsetzung weiter.  Auch wenn je nach Anwendungskontext abweichende Kommunikationsstrategien verfolgt werden, können übergeordnete Prinzipien formuliert werden, die bereichsübergreifend relevant sind: (BBK, 2022, S. 24ff).

1. Proaktive Kommunikation
  • Nicht reaktiv auf Anfragen oder anlässlich aktueller Katastrophen/Krisen.
  • Stattdessen frühzeitige und kontinuierliche Kommunikation.
2. Vollumfänglicher Informationstransfer
  • Risikokommunikation muss aktuell, sachgerecht sowie vollständig sein.
  • Erklärt die kurz- und langfristigen Auswirkungen, Ursprünge und Entwicklungen.
3. Offenheit und Transparenz
  • Transparente Risikokommunikation erfordert Offenlegung wissenschaftlicher Unsicherheiten.
  • Erklärung von Ursachen und Einschätzungen der Unsicherheiten bei der Risikobewertung.
  • Förderung des Verständnisses für wissenschaftliche Unsicherheiten als Teil der Kommunikationsstrategien.

    4. Verständlichkeit
    • Fachbegriffe sollten erklärt oder durch leichtverständliche Sprache ersetzt werden.
    • Risikoinformationen sollten grafisch dargestellt werden.
    • Risikokommunikation sollte alltagsnah (z.B. im Sinne eines Erfahrungsberichtes) und somit kurz sowie prägnant sein.
    5. Vertrauen
    • Vertrauen ist das wichtigste Fundament einer gelungenen Risikokommunikation.
    • Vertrauen erwächst aus Transparenz und Offenheit.
    • Informationen sind deshalb möglichst transparent zur Verfügung zu stellen.
    6. Zielgruppenspezifisch
    • Risikokommunikation sollte inhaltliche und medial ansprechend für die jeweilige Zielgruppe sein.
    • Risikokommunikation sollte mit konkreten Handlungsempfehlungen verbunden sein.
    7. Austausch
    • Austausch/Diskussion deckt Missstände, Anpassungsbedarfe, Wünsche und Besonderheit auf.
    • Austausch muss partizipativ sein.

     

    BBK/BfR Checkliste Risikokommunikation

    Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) haben in Anlehnung an verschiedene prozessorientierte Konzeptionsmodelle aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit (vgl. u. a. Schmidbauer & Knödler-Bunte 2004; Dörrbecker & Fissenewert-Goßmann 1997) eine Checkliste entworfen, um die Prinzipien einer gelungen Risikokommunikation adäquat in die Praxis zu überführen:

    Medienkanäle und Akteure der Risikokommunikation

    Für die Risikokommunikation sind nicht nur Abläufe und Inhalte entscheidend, sondern auch durch wen und über welches Kommunikationsmittel Risikoinformationen weitergegeben werden. Dabei sind beide Aspekte eng miteinander verknüpft.

    Auch wenn Risikoinformationen zumeist in Richtung zur Bevölkerung kommuniziert werden, sieht die Struktur der Risikokommunikation keine statische Kommunikationsrichtung vor. Im Fokus steht der „Austausch von Informationen und Meinungen“ (BBK, 2022, S. 17). Auch wenn Risikokommunikation nicht immer unter Einbeziehung der Gesamtheit aller Akteure stattfindet, wird als grundlegend erachtet, dass sämtliche gesammelten Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht werden, um einen öffentlichen Diskurs zu ermöglichen und Informationen, die darüber hinaus zur Identifikation und Bewertung von Risiken erforderlich sind, sofern noch nicht vorhanden, generiert werden z.B. mittels Forschung. Diese Struktur steht im Gegensatz zur Krisenkommunikation, die aus zeitkritischen Gründen stärker auf die Informationsübermittlung fokussiert ist (Renner & Gamp, 2014).

    Abb. 3: Übersicht involvierter Akteure in der Risikokommunikation; Eigene Darstellung in Anlehnung an Dickmann 2021.

    Abb. 4: Auswahl von Medienkanälen der Risikokommunikation; Eigene Darstellung nach BBK, 2022, S. 90f.

    Fake News oder Fakten

    Die Corona-Pandemie löste Angst und Verunsicherung aus; Die Infektionsdynamik, unstrukturierte Abläufe, improvisiertes Verhalten, fehlende Expertise für die komplexen Zusammenhänge einer Pandemie etc. schufen einen geeigneten Nährboden für Verschwörungsmythen und Falschmeldungen ( vgl. z.B. Rocha, Y.M., de Moura, G.A., Desidério, G.A. et al., 2023) Durch die sozialen Medien verbreiten sich die Falschmeldungen schnell und erschweren es den Nutzer:innen, diese von wissenschaftlichen generierten, also durch institutionalisierte Qualitätskontrollen abgesicherten Informationen zu unterscheiden. Selbst der ehemalige US-Präsident Trump schlug im April vor, man solle ausprobieren, Menschen gegen das Coronavirus Desinfektionsmittel zu injizieren, das gesundheitsschädliche und krebserregende Substanzen enthält (Rohwedder, 2020). Durch die Äußerung Trumps, kam es zu einem deutlichen Anstieg der Anrufe bei Gifthotlines und mehreren Toten.

    Wie wichtig die Mündigkeit der Bevölkerung im Hinblick auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Wahrheitsgehalt einer Risikoinformation ist, geht auch aus einer Studie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften aus Neu-Ulm hervor. Dessen Ergebnisse legen offen, dass wissensbasierte und glaubhafte Risikoinformation im Kontext der Pandemie die Bereitschaft eine Schutzimpfung zu akzeptieren und somit auch das Risikobewusstsein in der Bevölkerung steigert. (Schöberl, S. & Kieweg, P. 2022, S. 1).

    Als Teil der zielgruppenspezifischen Ausrichtung der Risikokommunikation ist die Wahl entsprechender Medieninstrumente essenziell. Denn neben der Verständlichkeit und dem Interesse an Risikoinformationen, muss die Kommunikation auch auf das Medienverhalten und die Medienpräsenz der Akteure abgestimmt werden (Potnis, 2015 und Bharadwaj und Khan, 2016).

    In zahlreichen Studien haben sich Forschende damit beschäftigt über welche Medien verschiedene Zielgruppen risikorelevante Informationen aufnehmen und suchen. Die folgende Abbildung zeigt eine Auswahl an Kommunikationskanäle, über die Akteure aus Staat, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft im Austausch über Risikoinformationen stehen. Digitalen Kommunikationsmittel wird dabei eine zunehmende Dominanz beigemessen. Durch ihre dauerhafte Verfügbarkeit ist prinzipiell jede Person zu jedem Zeitpunkt in der Lage die Risikokommunikation aktiv zu beeinflussen und kann sog. Fake News (dt. Falschnachrichten) in Umlauf bringen (Schulz und Neelsen, 2019).

    Herausforderungen Risikokommunikation

    Risikoinformationen mit der Bevölkerung zu kommunizieren, stellt verschiedene Akteure vor diverse Herausforderungen. Dabei spielen vielfältige Faktoren eine Rolle: (Falsche) Annahmen darüber, wie sich Menschen verhalten, wenn sie mit Risikoinformationen konfrontiert sind, prägen das Verhalten vieler Akteure nicht nur, insbesondere aber in den BOS. So werden Informationen teilweise nicht kommuniziert, weil befürchtet wird, dass diese verunsichern würden. Dabei zeigen sozialwissenschaftliche Forschungen seit vielen Jahrzehnten, dass Menschen vornehmlich dadurch verunsichert sind, dass ihnen Informationen vorenthalten werden, wohingegen abweichendes soziales Verhalten (etwa Gewalt, Plünderung, Gefährdung der eigenen oder anderen Personen etc.) aufgrund von Informationen – sofern es überhaupt dazu kommt – die absolute Ausnahme darstellt (vgl. Lorenz, Schulze, Voss 2018)

    Eine wichtige Rolle in der Risikokommunikation spielt die Vorsicht von Vertreter:innen des Staates, keine Zweifel am staatlichen Schutzversprechen aufkommen zu lassen. Mit anderen Worten: Der Staat zeigt nicht gerne, was er nicht kann oder was ihm fehlt, um Hilfe bei Krisen und Katastrophen leisten zu können, während er absoluten Schutz doch niemals garantieren kann. Hohe Ansprüche ergeben sich aber auch auf ganz konkretem Niveau: Wann was an wen auf welchem Wege kommuniziert werden muss, lässt sich keinem Handbuch entnehmen. So spielt die jeweilige Form der Vermittlung ebenso eine wichtige Rolle wie die Wahl der Medien oder die differenzierte Kenntnis über das Rezeptionsverhalten unterschiedlicher sozialer Milieus.

    Lessons-Learned & Lessons to Learn

    Risikoinformationen so an die Bevölkerung zu kommunizieren, dass langfristig eine erhöhten Risikowahrnehmung sowie gesteigerte Resilienz anzunehmen ist, stellt verschiedene Akteure vor diverse Herausforderungen. Nicht nur, dass Informationen in Anlehnung an die Verbreitung von Fake News glaubhaft transferiert werden müssen, sind die informationsvermittelnden Akteure dazu angehalten, ihre Kommunikation auf das Medienverhalten sowie die Informationsbedürfnisse ihrer Empfänger abzustimmen. Dabei müssen sprachliche, gesellschaftliche und viele weitere Barrieren überwunden werden (Reeh, 2019).

    Risikokommunikation ist seit Jahrzehnten Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschung. Auch international setzen sich zahlreiche Forschungsprojekte mit der Frage auseinander, welche Faktoren gute bzw. erforderliche Risikokommunikation ausmachen und wie die Kommunikation von Risiken verbessert werden kann.

    Im Rahmen des DKKV-Projektes Risikokommunikation & Vorsorge wurden zahlreiche Lessons-Learned sowie Best-Practices gesammelt und aufbereitet. Ein ausführlicher Ergebnisbericht ist in Arbeit und wird in Kürze veröffentlicht.

    Virtual-Reality-Brillen des Forschungsprojektes "RIKOST"

    360-Grad-Fotos, die den Passanten von 8 Tiroler Pilotgemeinden die lokalen Gefahrenzonenkarten und vorhandenen Naturgefahren interaktiv und greifbar aufzeigen.
    Erfahren Sie mehr (Link).

    Werkzeuge zur Förderung der Gemeinschaftsbeteiligung im Forschungsprojekt "NET RISK WORK"

    Durch gemeinschaftsfördernde Aktivität sollen Menschen in einen sicheren Kontakt mit verschiedenen Naturgefahren gebracht werden. Bspw. Eine Fotowettbewerb im Wald für das Sensibilisieren gegenüber Vegetationsbränden.
    Erfahren Sie mehr (Link).

    SERIOUS GAMES

    Serious Games (dt. ernsthafte Spiele) verfolgen das Konzept, ernste Inhalte zu bspw. den Auswirkungen diverser Naturgefahren auf Mensch, Umwelt und Infrastruktur spielerisch zu vermitteln und auf diese Weise Risikokommunikation aktiv zu fördern.
    Erfahren Sie mehr auf unserer Themenseite zu Serious Games.

    Erstellt: März 2024

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