Menschen mit Behinderungen sind häufig am stärksten von Naturkatastrophen, klimabedingten Katastrophen und globalen Gesundheitskrisen betroffen. Der Anteil von Menschen mit Behinderungen an der Weltbevölkerung beträgt 16 % und 80 % dieser leben im Globalen Süden. Das Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015-2030 erkennt Menschen mit Behinderungen als wichtige Akteure an und betont die Notwendigkeit, sie in alle Strategien und Praktiken der Katastrophenvorsorge einzubeziehen.

Das Büro der Vereinten Nationen für die Reduzierung des Katastrophenrisikos (UNDRR) führte im Jahr 2023 eine globale Erhebung über Menschen mit Behinderungen und Katastrophen durch, die auf eine Erhebung aus dem Jahr 2013 folgt. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der Entwicklung der Inklusivität in Strategien zur Verringerung des Katastrophenrisikos (DRR) in den letzten 10 Jahren. Die Umfrage von 2023 umfasst insgesamt 6.342 Antworten aus 132 Ländern, während die Umfrage von 2013 5.717 Antworten aus 137 Ländern enthielt.

Mit der Umfrage sollte ermittelt werden, ob Menschen mit Behinderungen auf potenzielle Katastrophen vorbereitet sind, ob Frühwarn- und Risikoinformationen verfügbar und zugänglich sind, ob Menschen mit Behinderungen über DRR-Pläne auf nationaler und lokaler Ebene informiert sind und ob Menschen mit Behinderungen an der Entscheidungsfindung und Planung im Bereich der Katastrophenvorsorge beteiligt sind.

Die Ergebnisse zeigen begrenzte Fortschritte bei der Integration von Menschen mit Behinderungen in den letzten 10 Jahren, wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Regionen gibt.

Um die Entwicklung hin zu einem inklusiveren DRR-Ansatz zu beschleunigen, hat die Studie sechs Handlungsempfehlungen für Regierungen und DRR-Akteure entwickelt:

  1. Die Regierungen müssen das Völkerrecht einhalten, auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen eingehen und sie in die Katastrophenplanung einbeziehen.
  2. Menschen mit Behinderungen sollten in alle politischen Entscheidungen und deren Umsetzung einbezogen werden, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen zu erhöhen.
  3. Regierungen und DRR-Akteure müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um die Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderungen bei allen Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung von Katastrophenrisiken zu gewährleisten.
  4. Regierungen und DRR-Akteure müssen Maßnahmen ergreifen, um Intersektionalität und Vielfalt in allen Aspekten der DRR-Politik und -Praxis besser zu berücksichtigen.
  5. Regierungen und DRR-Akteure müssen die Inklusion von Menschen mit Behinderungen als zentrales politisches Anliegen und Hauptziel der Katastrophenvorsorge in den Vordergrund stellen.
  6. Regierungen und DRR-Akteure müssen angewandte und handlungsorientierte Forschung und Lernen unterstützen, um Maßnahmen zu identifizieren, die das Katastrophenrisiko für Menschen mit Behinderungen verringern können.

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