UFZ-Klimaökonom Reimund Schwarze analysiert die Ausgangslage für den Klimagipfel 2025

Die im November 2025 beginnende 30. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (COP30) in Belém, Brasilien, findet in einer geopolitisch angespannten Zeit statt. Wie UFZ-Klimaökonom und Vorstandsmitglied des DKKVS Prof. Dr. Reimund Schwarze betont, wird sich der Gipfel voraussichtlich auf zwei Themen konzentrieren, bei denen noch politische Fortschritte möglich sind: die Finanzierung der Klimaanpassung und den Schutz der Tropenwälder.

Belém, das Tor zum Amazonasgebiet, ist als Austragungsort bewusst gewählt: Der tropische Regenwald – einst eine wichtige CO₂-Senke – emittiert durch Entwaldung und Brandrodung inzwischen mehr Kohlendioxid, als er bindet. Nach Klimakonferenzen in Ölstaaten wie Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten gilt COP30 daher als Chance für einen inhaltlichen Wendepunkt – weg von fossilen Themen hin zu Natur- und Ökosystemschutz.

Trotz dieser symbolischen Bedeutung erschweren internationale Konflikte und das Ausscheiden der USA und Argentiniens aus der Vertragsgemeinschaft die Verhandlungen. Schwarze verweist darauf, dass die Finanzierung der Klimaanpassung seit Jahren weit hinter den globalen Zielen zurückbleibt. Während Entwicklungsländer laut UN-Bericht bis zu 365 Milliarden US-Dollar jährlich benötigen, belief sich die internationale Anpassungsfinanzierung 2023 auf nur 26 Milliarden. Die sogenannte Baku Adaptation Roadmap (BAR) soll helfen, Fortschritte messbarer zu machen – doch greifbare Ergebnisse erwartet Prof. Dr. Reimund Schwarze frühestens bei der nächsten globalen Bestandsaufnahme im Jahr 2028.

Ein Schwerpunkt der COP30 dürfte der Tropenwaldschutz werden. Brasilien will mit der neuen Initiative „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF) ein Finanzierungsmodell etablieren, das die Ökosystemleistungen von Wäldern – etwa als CO₂-Senken – direkt honoriert. Dadurch sollen internationale Gelder gezielt in den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Tropenwälder fließen.

„Die TFFF ist ein klimapolitisch positives Signal“, sagt Prof. Dr. Raimund Schwarze. „Sie schafft Anreize für einen wirksameren Schutz der Regenwälder und könnte die bisher zersplitterten Einzelprojekte zum Waldschutz bündeln.“

Neben Klimaanpassung und Waldschutz dürften auch in Belém wieder kontroverse Diskussionen über fossile Brennstoffe geführt werden – ein Thema, das laut Prof. Dr. Raimund Schwarze zu jedem Klimagipfel dazugehört.

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(Bildquelle: KI-generiert)