Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt eine besorgniserregende Entwicklung: In vielen Regionen Deutschlands herrscht derzeit eine Dürre mit einer statistischen Jährlichkeit von 50 Jahren. Besonders betroffen ist der Oberboden, der in den letzten 30 Tagen kaum Wasser gespeichert hat. Auch das pflanzenverfügbare Wasser ist vielerorts auf einem historischen Tiefstand. Pflanzenverfügbares Wasser ist der Anteil des Bodenwassers, der von Pflanzen tatsächlich aufgenommen werden kann. Es befindet sich im Wurzelraum und ist weder so fest an Bodenpartikel gebunden, dass Pflanzen es nicht lösen können, noch so locker, dass es sofort versickert.
Mitte Mai 2025 ist die Lage vor allem in Norddeutschland dramatisch, wo die Böden großflächig ausgetrocknet sind. Landwirtschaftliche Erträge sind gefährdet, Wälder leiden unter Trockenstress, und die Brandgefahr steigt. Der Dürremonitor unterscheidet bewusst zwischen Oberboden, Gesamtboden und pflanzenverfügbarem Wasser, um sowohl kurzfristige Trockenphasen als auch tiefgreifende Dürreentwicklungen präzise abbilden zu können. Der Dürremonitor bietet tagesaktuelle Karten zur Bodenfeuchte und ist ein wichtiges Instrument für die Vorsorge.
Gerade für den Agrarbereich bietet sich auch der Bodenfeuchteviewer des Deutschen Wetterdienstes (DWD) an. Der Bodenfeuchteviewer ist ein interaktives Online-Tool, das detaillierte Informationen zur Bodenfeuchte in Deutschland bereitstellt. Er zeigt die aktuelle Bodenfeuchtesituation und ermöglicht die Analyse von Trockenheit und Dürre durch verschiedene Kartendarstellungen und Zeitreihen. Nutzer:innen können spezifische Daten für verschiedene Regionen und Tiefen abrufen, um die Auswirkungen auf Landwirtschaft und Umwelt zu verstehen. Der DWD bietet außerdem regelmäßig Einschätzungen bzgl. der aktuellen Niederschlagsentwicklung an. Mitte des Monats erscheint jeweils der Newsletter zur saisonalen Klimavorhersage, der unter folgendem Link abonniert werden kann.
Es ist wichtig, diese Daten vom UFZ und DWD stärker in die lokale Planung einzubeziehen. Kommunen, Landwirt:innen und Entscheidungsträger:innen können sich hier gezielt informieren und Maßnahmen ableiten. Nur mit fundierten Informationen kann wirksame Vorsorge gelingen.
Zum Dürremonitor: www.ufz.de/duerremonitor
Zum Bodenfeuchteviewer: Bodenfeuchteviewer
(Bildquelle: DWD und UFZ)