Mit knapper Mehrheit hat das EU-Parlament am Dienstag das teilweise stark kritisierte “Gesetz zur Wiederherstellung der Natur” beschlossen. Somit sollen in der EU künftig vermehr Bäume gepflanzt sowie Moore und Flüsse renaturiert werden. Sobald dem Gesetz durch die EU-Mitgliedsstaaten abschließend zugestimmt wird, sind die Staaten verpflichtet, bis 2030 mindestens 30 % der geschädigten Lebensräume wiederherzustellen, bis 2040 60 % und bis 2050 schließlich 90 %.
Das Gesetz zielt darauf ab, die natürlichen Lebensräume in Europa zu schützen und auszuweiten, da bereits jetzt 80 % der Lebensräume in schlechtem Zustand sind.
Positive Nebeneffekte gibt es viele, unter anderem die natürliche Speicherung von Kohlenstoff sowie der Schutz der Artenvielfalt und Ökosysteme. Die Renaturierung blauer und grüner Infrastruktur, sprich Natur und Wasser, zählen als naturbasierte Herangehensweisen, um die Auswirkung des Klimawandels auf die Menschen zu mindern sowie die Resilienz einer Bevölkerung gegenüber Extremwetterereignissen zu stärken. Durch das neue Gesetz sollen somit Hitzewellen, Dürren, Starkregenereignisse und Überschwemmungen abgemildert werden.

Es gibt allerdings auch Kritik an dem neuen Naturschutzgesetzt. So beispielsweise vom Deutschen Bauernverband, der den Beschluss als “Rückschritt für die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz” betitelt. Auch aus den Parteien gab es Gegenstimmen, so etwa aus der Europäischen Volkspartei (EVP) um CDU und CSU.

Quelle: Tagesschau