In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur betont Professor Lothar Schrott die Bedeutung von Frühwarnsystemen, um Menschen rechtzeitig vor Naturkatastrophen zu warnen. Er sieht das von den Vereinten Nationen ausgerufene Ziel, bis 2027 allen Menschen weltweit eine rechtzeitige Warnung bei absehbaren Gefahren zu ermöglichen, als richtigen Ansatz und als Druckmittel auf Nationalstaaten, mehr in Vorsorge zu investieren.
Schrott weist darauf hin, dass Naturgefahren wie Unwetter, Dürren und Waldbrände immer häufiger auftreten. Die Intensität und Häufigkeit dieser Ereignisse nehmen zu. Zudem treten neue Gefahren und Risiken in Regionen auf, in denen sie zuvor nicht existierten. Investitionen in Frühwarnsysteme können tausende von Menschenleben retten und Milliardenkosten im Wiederaufbau vermeiden.
In Deutschland ist bereits eine verstärkte Investition in analoge und digitale Warnsysteme zu verzeichnen, wobei Mobiltelefone eine wichtige Rolle spielen. Jedoch weist Lothar Schrott daraufhin, dass ein integratives Frühwarnsystem idealerweise aus vier Einheiten besteht: besseres Risikowissen, Überwachungs- und Warndienst, funktionierende Kommunikationskette und gute Reaktionsfähigkeit.
Im Gespräch betont er die Bedeutung von Bildung, um Handlungskompetenz zu erlangen. Er sieht den Wissenstransfer als Schlüssel zur effektiven Katastrophenvorsorge und betont, dass dieser bereits im Kindesalter beginnen sollte. Er stellt jedoch klar, dass eine erhöhte mediale Verbreitung allein nicht zu einem Umdenken der Bevölkerung führt. Es besteht Forschungsbedarf und die Zusammenarbeit mit Kommunikationswissenschaftlern und Verhaltenspsychologen ist notwendig, um eine positive Risikokultur und effektive Vorsorgemaßnahmen zu fördern.
Professor Lothar Schrott betont abschließend, dass Frühwarnsysteme einen entscheidenden Teil der Katastrophenvorsorge darstellen und ihre Implementierung von großer Bedeutung ist.
Das ganze Interview finden Sie hier.