Am Montag, 17. April 2023, gab es eine öffentliche Anhörung im Deutschen Bundestag, in der es um nationale Anstrengungen zur Verbesserung des Waldbrandschutzes in Deutschland ging. DKKV-Mitglied Prof. Dr. Goldammer vom Global Fire Monitoring Center war als Sachverständiger geladen. In seiner Stellungnahme ging Goldammer darauf ein, dass die Querschnittsaufgabe „Landschaftsbrände“ die traditionell sektoral abgegrenzte Verantwortung von Behörden sowie die aufgrund des Föderalismus zerteilte politische und administrative Aufgabenverteilung in Deutschland vor Herausforderungen stellt. Er plädierte dafür, dass eine nationale Policy entwickelt werden soll, bei der die bestehenden Mechanismen der Zusammenarbeit zwischen den Ländern und dem Bund überprüft und verbessert werden sollen.
Stellvertretend für seine Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen nahm DKKV-Vorstandsvorsitzender Leon Eckert an der Anhörung teil. Unter anderem stellte Eckert die Frage, durch welche konkreten Maßnahmen der Bund die wissenschaftliche Begleitung bei der Waldbrandbekämpfung stärken kann. Dr. Kristen Thonicke, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, forderte daraufhin eine verbesserte Dokumentation der Untersuchung von Waldbrandursachen sowie eine verstärkte Erforschung in Hinblick auf die Regeneration von Waldbrandflächen.
Des Weiteren bat Eckert Herrn Goldammer um eine Einschätzung zu notwendigen Maßnahmen, die der Bund implementieren sollte, um eine Verbesserung bei der Waldbrandbekämpfung zu erreichen. Der Experte ging daraufhin auf die Stärkung des Ehrenamtes ein, die sich nicht nur auf die freiwilligen Feuerwehren beziehen dürfte, sondern auch Einrichtungen der Zivilgesellschaft und Unternehmen mit einbeziehen müsste. Goldammer wies in diesem Kontext auch auf die Bildung einer neuen zivilen Gruppe hin, die Expertisen aus Wissenschaft, Politik und Praxis bündelt und Strategieberatung anbietet. Seiner Meinung nach ist ausreichend Wissen in Deutschland vorhanden – es scheitere nur daran, dieses zur Anwendung zu bringen.
Die Aufzeichnung der Anhörung sowie die schriftlichen Stellungnahmen der Expert:innen finden Sie hier.