Die explorative Studie, durchgeführt von Team HF PartG im Auftrag des BBK im Rahmen des EU-geförderten ISF-Projekts „Warnung der Bevölkerung“, untersucht anhand von 38 Interviews mit kommunalen Akteur:innen die praktischen Erfahrungen, Herausforderungen und Potenziale der Katastrophenschutz-Leuchttürme (Kat-Leuchttürme) mit Blick auf ihre Integration in bestehende Warnsysteme.

Kat-Leuchttürme sind stationäre, notstromversorgte Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft (z. B. Bürgerämter, Schulen, Gemeindezentren), die in Krisensituationen – insbesondere bei großflächigen Stromausfällen – als zentrale, sichtbare Anlaufstellen für Information, Kommunikation, Ersthilfe, Versorgung und Koordination freiwilliger Hilfe dienen und dabei sowohl der unmittelbaren Krisenbewältigung als auch der langfristigen Stärkung lokaler Resilienz und bürgernahen Katastrophenvorsorge dienen sollen.

Die Studie zur Umsetzung von Kat-Leuchttürmen zeigt, dass das Konzept in den meisten Bundesländern bereits eingeführt wurde – zum Teil unter verschiedenen Bezeichnungen – jedoch bislang nur begrenzte praktische Erfahrungen vorliegen. Die bestehenden Kat-Leuchttürme unterscheiden sich stark in ihrer konkreten Ausgestaltung, insbesondere in Bezug auf ihre Funktionen und Strukturen. Ein zentrales Defizit zeigt sich in der bislang geringen Einbindung des Themenfelds Bevölkerungswarnung, das nur selten Teil des Leistungsspektrums dieser Notfall-Anlaufstellen ist.

Trotz der großen Vielfalt lassen sich übergreifende Empfehlungen ableiten: Für eine erfolgreiche Etablierung sind politischer Rückhalt sowie verlässliche finanzielle Ressourcen essenziell. Ebenso wichtig ist die Bündelung vorhandenen Wissens und die Nutzung bestehender Expertise, um Orientierung beim Aufbau zu bieten. Die frühzeitige Einbindung der Bevölkerung und lokaler Partner:innen steigert sowohl die Akzeptanz als auch die Wirksamkeit der Kat-Leuchttürme in Krisensituationen.

Für ihre Nutzung im Bereich der Bevölkerungswarnung sollten Kat-Leuchttürme systematisch in lokale Warnkonzepte integriert werden. Dazu gehört, sie aktiv in Warnmeldungen zu benennen und auszudrucken sowie vor Ort auszuhängen, um bei Ausfall digitaler Warnkanäle weiterhin eine Informationsweitergabe zu gewährleisten. Diese Maßnahmen würden die Sichtbarkeit und Funktionalität der Kat-Leuchttürme im Ernstfall erheblich stärken.

Zu der Meldung des BBKs gelangen Sie hier. Die gesamte Studie können Sie hier lesen.

(Bildquelle: BBK)