Das Umweltbundesamt (UBA) hat für das erste Halbjahr 20204 zusammengefasst, inwieweit die erneuerbare Stromerzeugung zugenommen hat. Demnach stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch erreichte dabei rund 57 Prozent. Besonders die Windenergie trug mit 51 Prozent den größten Anteil zur erneuerbaren Stromerzeugung bei, gefolgt von Photovoltaik mit 24 Prozent, Biomasse mit 15 Prozent und Wasserkraft mit 8 Prozent.

Die Zunahme der erneuerbaren Stromerzeugung resultierte vor allem aus einem starken Zubau neuer Photovoltaikanlagen, die trotz weniger Sonnenstunden um 13 Prozent zulegten. Auch die Windstromerzeugung profitierte von windreichen Wintermonaten und stieg um 10 Prozent. Die installierte Leistung bei Photovoltaik überschritt bereits im Juni das Jahresziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) für 2024. Im Bereich der Windenergie an Land blieb der Zubau hingegen hinter den Erwartungen zurück.

Im Wärmesektor zeigte sich ein Rückgang der erneuerbaren Wärmeerzeugung um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bedingt durch eine mildere Witterung und somit geringeren Heizbedarf. Trotz eines Anstiegs der Wärme aus Wärmepumpen um 3,5 Prozent konnten die Gesamtverluste nicht ausgeglichen werden. Die Mehrheit der erneuerbaren Wärme stammt weiterhin aus Biomasse, biogenem Abfall und Solarthermieanlagen.

Der Verkehrssektor verzeichnete einen leichten Anstieg der Nutzung erneuerbarer Energien um drei Prozent. Besonders der Einsatz erneuerbaren Stroms stieg um 16 Prozent, da sowohl der erneuerbare Anteil im Stromsektor wuchs als auch der Bestand an strombetriebenen Fahrzeugen zunahm. Die eingesetzte erneuerbare Strommenge wird überwiegend im Schienenverkehr genutzt, mit einem zunehmenden Anteil im Straßenverkehr.

Trotz der positiven Entwicklungen im Stromsektor zeigt der Bericht, dass für das Erreichen der Klima- und Energieziele weiterhin erhebliche Anstrengungen nötig sind. Insbesondere die Photovoltaik benötigt einen Zuwachs von etwa 50 Prozent, um den Anforderungen des EEG gerecht zu werden. Planbarkeit und behutsame Weiterentwicklung der Fördermechanismen bleiben essenziell, um den weiteren Ausbau zu sichern.

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