Heute Morgen um 06:21h GMT erschütterte ein Erdbeben Myanmar mit der Magnitude von 7,7 (United States Geological Survey USGS) bzw. 7,8 (Helmholz-Zentrum für Geoforschung GFZ), dessen Epizentrum nahe Mandalay im Zentrum des Landes lag (The Guardian, 2025). Das Beben war auch in Nachbarländern wie Thailand, Indien oder China zu spüren (Myanmar-Now, 2025). Es wurde in einer geringen Tiefe von 24 Kilometern aufgezeichnet, ein Nachbeben mit einer Magnitude von 6,4 folgte kurz darauf (GFZ, 2025). Zahlreiche Gebäude stürzten ein.

Die im Land herrschende Militärjunta rief für sechs Regionen den Notstand aus (Tagesschau, 2025a; Myanmar-Now, 2025). Die humanitäre Lage verschärft sich durch die instabile politische Lage in Myanmars, Amnesty International hat die Militärjunta Myanmars aufgefordert, „allen humanitären Organisationen ungehinderten Zugang zu gewähren“. Der Myanmar-Experte Joe Freeman berichtet, dass das Ausmaß der Katastrophe in Myanmar wohl erst in einiger Zeit deutlich werden wird, da viele Medien verboten und der Internetzugang eingeschränkt ist. Daher stammen aktuelle Meldungen vermehrt aus Thailand. Dort wie auch in Myanmar wurden Todesfälle gemeldet, die genaue Zahl der Opfer bleibt daher jedoch unklar, The Guardian berichtet von mindestens 140 Toten und 732 Verletzten (The Guardian, 2025: Stand 14:40 GMT, 28.03.2025).

Im Vergleich zu dem verheerenden Tsunami 2004 an der Küste mehrerer asiatischer Länder ist diesmal nicht mit dieser Gefahr zu rechnen, da das Beben weder im Meer lag, noch eine vergleichbare Magnitude erreichte. Stärkere Nachbeben können jedoch nicht ausgeschlossen werden (Tagesschau, 2025a). In Folge des Tsunamis wurden mit internationaler Hilfe Tsunami-Frühwarnsysteme eingerichtet. Die Entscheidung, auch Erdbeben-Frühwarnsysteme zu entwickeln, liegt jedoch in der Verantwortung der betroffenen Länder und wird von geologischen sowie geophysikalischen Faktoren beeinflusst. In Thailand, Myanmar sowie anderen Ländern des südostasiatischen Raumes sind diese nicht ausreichend etabliert (Tagesschau, 2025b; The Guardian 2025). Das Rote Kreuz in Myanmar warnte zudem vor der Gefahr, dass Dämme am Irrawaddy-Fluss beschädigt worden sein und brechen könnten. Der Fluss stellt eine wichtige Lebensgrundlage für Myanmar dar (Tagesschau, 2025a).

Was nun plötzlich und unvorhersehbar eintraf, ist im Wesentlichen das Ergebnis geophysikalischer Prozesse, bei denen sich Spannungen aus den vergangenen 50 Jahren ohne starke Erdbeben in der Region aufgebaut hatten und nun durch die „Verhakung“ der indischen und eurasischen Platte an der Sagaing-Verwerfung gelöst wurden (Tagesschau, 2025b; Myanmar-Now, 2025; GFZ, 2025).

Stand 28.03.2025, 16:30h GMT

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Tagesschau (2025a): Tote und Verletzte durch schweres Erdbeben. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/erdbeben-thailand-myanmar-108.html

Tagesschau (2025b): „Frühwarnsysteme für Erdbeben fehlen“. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/erdbeben-myanmar-thailand-100.html

Helmholz-Zentrum für Geoforschung GFZ (2025): „GFZ Statement: Erdbeben der Stärke Mw 7,8 in Myanmar
„. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://www.gfz.de/presse/meldungen/detailansicht/gfz-statement-erdbebenereignis-myanmar-mw-78

Deutsche Welle DW (2025): Major earthquake hits Myanmar, felt in Bangkok. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://www.dw.com/en/major-earthquake-hits-myanmar-felt-in-bangkok/a-72065550

The Guardian (2025): Thailand and Myanmar earthquake: death toll rises as Bangkok declared disaster area with dozens trapped under skyscraper – live. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://www.theguardian.com/world/live/2025/mar/28/myanmar-earthquake-thailand-bangkok-mandalay-latest-news-updates#top-of-blog

Myanmar-Now (2025): Powerful earthquake strikes Myanmar, hitting Sagaing and Mandalay hardest. Abgerufen am 28.03.2025 unter: https://myanmar-now.org/en/news/breaking-7-7-magnitude-earthquake-hits-sagaing-and-mandalay/

(Bildquelle ©TheGuardian | USGS)