Der Welthunger-Index (WHI, auf Englisch: Global Hunger Index, GHI) misst und vergleicht jährlich die Ausprägung von verschiedenen Hungerindikatoren wie Unterernährung und Kindersterblichkeit in der Welt, verschiedenen Regionen und einzelnen Ländern. Er soll zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für das Engagement gegen den Hunger führen, zeigt auf, in welchen Weltregionen zusätzliche Ressourcen am dringendsten benötigt werden, und liefert Handlungsempfehlungen, um den Hunger zu beenden.
Der Welthunger-Index 2023 zeigt einen besorgniserregenden Trend auf: Durch verschiedenste Krisen in den letzten Jahren ist die Entwicklung hin zu einer Welt ohne Hunger beinahe zum Stillstand gekommen.
Der aktuelle Welthunger-Index-Wert liegt bei 18,3 und liegt in der Kategorie “mäßig”. Dies bedeutet, dass sich die weltweite Hungersituation seit 2015 (19,1) kaum verbessert hat. In neun Ländern wird die Hungerlage als sehr ernst eingestuft. In weiteren 34 Länder herrscht eine ernste Hungersituation. Weltweit haben fast eine Dreiviertelmilliarde Menschen keine angemessene Nahrungsversorgung.
Verschiedene Krisen, wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel und zahlreiche aktuelle Konflikte verschärfen soziale Disparitäten und erhöhen das Risiko von Ernährungsunsicherheit. Dabei sind überproportional häufig junge Menschen, vor allem junge Frauen, betroffen.
Junge Menschen können jedoch auch die treibende Kraft sein, die das aktuelle System neugestalten. Wenn wir eine Welt ohne Hunger ermöglichen wollen, müssen wir einen Zustand von Ernährungssouveränität erreichen, in dem Menschen das Recht auf gesunde, kulturell angepasste, nachhaltig produzierte Nahrung wahrnehmen können. Um diesen Wandel zu schaffen brauchen wir die Energie und Innovationskraft junger Menschen. Daher sollten die jüngeren Generationen stärker in politsche Gestaltungsprozesse im Ernährungssystem eingebunden werden.
Landwirtschaft und Ernährungssysteme müssen jungen Menschen echte Lebensperspektiven bieten, um dem aktuellen Trend der globalen Hungerentwicklung entgegenzuwirken. Nur wenn wir anfangen unsere Ernährungssysteme zu revolutionieren, können wir das zweite UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDGs) „Kein Hunger bis 2030“ noch erreichen.
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Hier geht es zu dem offiziellen Bericht der Welthungerhilfe.