Am Dienstagnachmittag, dem 25. Februar, kam es in Chile zu einem großflächigen Stromausfall, der 98 Prozent der Haushalte im Land betraf. Die betroffene Region erstreckte sich über 14 der 16 chilenischen Regionen mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von mehr als 3.000 Kilometern (Süddeutsche Zeitung, 2025; The Guardian, 2025). Ursache des Blackouts war eine ungeplante Abschaltung einer Hochspannungsleitung in der nördlichen Region Chico Norte. Dies löste eine Kettenreaktion aus, die zur automatischen Abschaltung weiterer Leitungen führte. Die genauen Hintergründe werden derzeit noch untersucht (Tagesspiegel, 2025).

Als Reaktion auf den Ausfall verhängte die chilenische Regierung am Dienstagabend den „Katastrophen-Ausnahmezustand“ und ordnete eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr an. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit wurden 3.000 Streitkräfte mobilisiert, die gemeinsam mit der Polizei im Einsatz waren (Tagesschau, 2025).

Der Stromausfall führte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr: Züge und U-Bahnen blieben stehen, wodurch Passagiere auf Rettungskräfte angewiesen waren, um aus den Waggons befreit zu werden. Zudem fielen landesweit Mobilfunknetze, Verkehrsampeln und Geldautomaten aus (Tagesschau, 2025; The Guardian, 2025). In der Küstenstadt Viña del Mar musste Lateinamerikas wichtigstes Musikfestival unterbrochen werden (Tagesspiegel, 2025). Besonders betroffen war außerdem der wirtschaftlich bedeutende Bergbausektor im Norden des Landes. In vielen Kupferminen musste die Produktion unterbrochen werden, einige blieben dank Notstromaggregaten zumindest teilweise in Betrieb (Tagesschau, 2025). Auch Krankenhäuser, Gefängnisse und Regierungsgebäude waren auf Notstrom angewiesen, um essenzielle Systeme weiter zu betreiben (The Guardian, 2025).

Bis 22 Uhr Ortszeit war die Stromversorgung für etwa ein Fünftel der 19 Millionen Einwohner:innen wiederhergestellt (Tagesschau, 2025). Seit Mitternacht sind rund 90 Prozent der privaten Haushalte wieder am Netz (Süddeutsche Zeitung, 2025).

Stand 26.02.2025 14:30 Uhr

(Bildquelle: Tagesschau)