War der Klimagipfel COP28 in Dubai nun ein Erfolg oder Misserfolg? UFZ-Klimaökonom und DKKV Vorstandsmitglied Reimund Schwarze äußert sich in einem Statement zu den Ergebnissen der COP28.
Hauptaufgabe der COP sei die globale Bestandsaufnahme (engl. Global Stocktake) gewesen, die die Staaten über deren aktuelle nationale Klimaziele und Aktivitäten aufkläre und zugleich Vorschläge für Verbesserungen formuliere. Das Pariser Klimaabkommen habe universelle Mobilisierung für Klimaaktivitäten gebracht, es brauche jedoch Systemtransformationen, die sich auf die Resilienz gegenüber dem Klimawandel sowie eine unablässige Minderung der Emissionen aller Treibhausgase auslegen. Der Stocktake stelle klar, dass die aktuellen globalen Emissionen nicht mit dem 1,5°C Ziel vereinbar seien. Es bedarf also klares Handeln, die Erhöhung der nationalen Ambitionen, als auch die tatsächliche Implementation der Versprechen.
Entscheidend auf der COP sei ebenfalls das Ringen zwischen einem Ausstieg (engl. Phase Out) oder Ausschleichen (engl. Phase Down) aus den fossilen Energieträgern gewesen. Geeinigt wurde sich auf die Formulierung Phase Down, „in einer gerechten und ordnungsgemäßen Weise, die in diesem Jahrzehnt beschleunigt erfolgen und bis 2050 zur Netto-Nullemission führen soll.“ Je nach nationalen Zielen und Gesetzen seien somit jegliche Nullemissions- und Geringemissionstechnologien, z. B. erneuerbare Energie, die Kernenergie, traditionelle Energieträger, solange diese durch Technologien kompensiert werden, unter anderem durch Kohlenstoffentnahme (CDR) einsetzbar.
Schwarze spricht sich klar dafür aus, dass eine wirksame globale Bepreisung von CO2 und weiteren Treibhausgasen unabwendbar sei. Somit sei die Klimafinanzierung ein Treiber und großer Ermöglicher von Klimaaktivitäten, der auf nationaler Ebene mobilisiert werden müsse. Weiter schlussfolgert er zur Frage, ob die COP versagt habe: „Jein“. Der Gipfel versage in sofern, als dass er nicht an den Ursachen der im Stocktake definierten Ambitions- und Implementationslücken angesetzt habe. Jedoch, auf der anderen Seite, sei der Loss-and-Damage-Fund sowie die deutliche Steigerung der Finanzzusagen für Mitigation und Adaptation ein klares Zeichen für dringend notwendiges Handeln.
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