Nach einem knappen Scheitern haben sich die fast 200 teilnehmenden Staaten in Dubai während 36 Stunden Verhandlungen auf einen Text mit vielen Kompromissen eingelassen. Die UN bezeichnet das COP28 Agreement als „the Beginning oft the End oft the Fossil Fuel Era“, also der Anfang vom Ende des fossilen Zeitalters. Dabei geht es um die Abkehr der Fossilen Energieträger jedoch keinen finalen Ausstieg. Positiv ist jedoch, dass immerhin das Wort Gas und Öl erstmalig in einem Abschlussdokument erwähnt wurden, wodurch sich die Reduzierung fossiler Brennstoffe nicht lediglich auf Kohle bezieht. Gas wird zudem neben dem Ausbau erneuerbarer Energieträger, der bis 2030 möglichst verdreifacht werden soll, als Übergangsbrennstoff anerkannt.
Medienberichten zur Folge sei dies ein erster Schritt in die richtige Richtung, wie groß dieser sein wird liegt nun an der Umsetzung der vereinbarten Ziele auf nationaler Ebene. Immerhin sei hier eine Ermutigung für die nächsten Jahr geschaffen worden, die so möglicherweise nicht in anderen Ölländern entstanden wäre. Nach dem schwammigen Entwurf, den der Präsident der Klimakonferenz am Montag vorgelegte, sei man nun erleichtert über diese Kehrtwende. In der deutschen Delegation und bei der Außenministerin herrsche „große Freude, dass die Welt das Ende des fossilen Zeitalters beschlossen hat.“ UN-Generalsekretär António Guterres betonte jedoch ganz klar, dass in dem Dokument ein Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, der für die Einhaltung des 1,5C Zieles erforderlich sei, nicht ausdrücklich erwähnt wird.
Kritik an dem Beschluss
Zwar konnte eine Einigung erreicht werden und eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht werden, es gibt jedoch auch viele kritische Stimmen. Dass sich statt auf einen Ausstieg nur auf eine „Abkehr“ von fossilen Brennstoffen geeinigt werden konnte, geht vielen Beteiligten nicht weit genug.
Die Deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zeigt sich erleichtert über die Änderungen in der Abschlusserklärung. Zugleich betont sie, dass es sich bei diesem Text für die Europäische Union und Deutschland nur um den Anfang in der Debatte handelt. Der Ausstieg aus den fossilen Energien und die Unterstützung der verletzlichsten Staaten der Welt sind somit das erklärte Ziel.
Besonders die auf der COP28 anwesenden Inselstaaten wie z.B. die Vertreterin von Samoa beklagen jedoch: „Die Kurskorrektur, die wir brauchten, ist nicht erreicht worden“. Inselstaaten sind aufgrund des steigenden Meeresspiegels besonders durch den Klimawandel bedroht und fühlen sich durch die Erklärung der COP übergangen.
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen begrüßen den Beschluss als Verbesserung gegenüber dem vorherigen Entwurf, aber prangern diesen ebenso aufgrund von Schlupflöchern und vagen Formulierungen als nicht ausreichen an. UN-Klimasekretär Simon Stiell rief nun alle Regierungen und Unternehmen in die Pflicht „diese Zusagen ohne Aufschub in echte wirtschaftliche Praxis umsetzen“.
Quellen: ZDFheute, COP28 Agreement Signals “Beginning of the End” of the Fossil Fuel Era | UNFCCC, Zeit Online, FAZ, Fridays For Future