Kontroverse um COP28 Präsidenten Al Jaber
Der Guardian berichtete am Sonntag über einen Auftritt des COP28 Präsidenten Al Jaber bei einem Event der Kampagne “SHE changes climate”. Dort hat sich Al Jaber dahingehend geäußert, dass es „keine wissenschaftlichen Erkenntnisse“, gäbe die darauf hindeuten, dass ein Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen notwendig sei, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen.
Dies steht in starkem Kontrast zu Klimaprojektionen der International Energy Agency und der Auftaktsansprache des UN-Generalsekretärs Guterres: “Die 1,5°C-Grenze ist nur möglich, wenn wir die Verbrennung aller fossilen Brennstoffe endgültig einstellen.”
Al Jaber steht seit Ankündigung seiner Präsidentschaft stark in der Kritik, weil er sowohl Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate als auch Vorstandschef der staatlichen Ölgesellschaft ADNOC ist. Kritiker:innen werfen Al Jaber Interessenskonflikte vor.
Rückenwind bekam der Präsident der COP jedoch von Jim Skea, dem Chef des Weltklimarates IPCC. Dieser bestätigt, dass sich Al Jaber im Vorfeld mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen befasst hat und diese “vollumfänglich verstanden” habe. Al Jaber selber sieht sich misinterpretiert und versicherte sein Vertrauen in die der Wissenschaft: „Der Ausstieg und das Zurückfahren fossiler Energie ist unausweichlich“. Bis 2050 müsse Klimaneutralität erreicht werden.
Quelle: Guardian, Tagesschau, FAZ
Gender Equality Tag
Am Gender Equaltiy Tag wurde eine neue Partnerschaft für geschlechtergerechte Übergänge und Klimamaßnahmen vorgestellt. Diese wird von über 60 Vertragsparteien, Nationen und Banken unterstützt. Mit einem auf drei Jahre angelegten Maßnahmenpaket sollen die unverhältnismäßigen Auswirkungen des klimabedingten Arbeitsplatzverlustes auf Frauen angegangen werden.
Die Partnerschaft umfasst ein Paket von Verpflichtungen, darunter Maßnahmen in den Bereichen Daten, Finanzen und Chancengleichheit. Die Umsetzung wird bei einem zweiten Treffen während der COP31 überprüft.
Quelle: COP28
Religionsführer sprechen sich gegen fossile Energiegewinnung aus
Der Glaubenspavillon auf der COP28 hat eine interreligiöse Erklärung veröffentlicht, in der die Verhandlungsführer unter anderem dazu aufgerufen werden, den Vertrag über die Nichtausbreitung fossiler Brennstoffe (Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty) anzunehmen. Teil der Erklärung waren Papst Franziskus, Ahmed El-Tayeb, dem Großimam von Al Azhar, und rund 30 weitere Religionsführer.
Der Vertrag gewinnt auf der COP an Zugkraft, nachdem Kolumbien als zehntes Land sich der Forderung nach einem neuen internationalen Mechanismus zur Bewältigung der Energiewende anschließt.
Quelle: euronews